Universität Tetovo
Die Universität Tetovo (State University of Tetova, SUT) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Bereits 1994 plante eine Gruppe albanischer Intellektueller und Aktivisten, in Tetovo (albanisch: Tetova), dem Zentrum der albanischen Minderheit in Makedonien, eine Universität zu errichten. Dieses Vorhaben wurde von der makedonischen Regierung aus Angst vor territorialen Autonomiebestrebungen der albanischen Minderheit gestoppt. Im Jahr 1995 verstarb bei der unerlaubten Eröffnung der Universität ein junger Albaner im Konflikt mit der Polizei. Trotzdem fand zwischen 1994 und 2004 durch die Bereitstellung von Wohnungen albanischer Bürger illegaler Unterricht statt. Auch in Moscheen wurde gelehrt. Erst das Rahmenabkommen von Ohrid 2001 führte zu einer Beschwichtigung der Konfliktparteien, jedoch sollte es noch drei Jahre dauern, bis die SUT 2014 staatlich anerkannt wurde. Heute besuchen 16.000 Studenten die 11 Fakultäten der Universität Tetovo, die somit die zweitgrößte Universität Makedoniens ist. Die Anerkennung der SUT gilt als Etappensieg der albanischen bildungspolitischen Gleichstellungsbewegung