Länderinfo: Makedonien
Eine aktuelle Fassung der Länderinformation zu Makedonien finden Sie unter www.renovabis.de/laender-projekte/laenderinformationen/kroatien.
Fläche: 25.713 km²
Einwohner: 2,1 Millionen
Hauptstadt: Skopje
Ethnische Gruppen:
64 % Makedonier; 25 % Albaner; 3,9 % Türken; 2,7 % Roma; 4,3 % Andere (Serben, Bosniaken usw.; Zahlen von 2002)
Geschichtlicher Überblick:
Das Gebiet der heutigen Republik, das nur einen Teil der größeren geografischen Region Makedonien bildet (diese umfasst auch Landstriche in Nordgriechenland und Südwestbulgarien) war infolge der geografischen Lage immer wieder Durchgangsland und Teil größerer Reiche. Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. sind Illyrer nachweisbar; seit dem 5. Jahrhundert war das Gebiet Teil des Königreichs Makedonien (Philipp II., Alexander d. Große), gehörte seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. zum römischen Gebiet und seit der Reichsteilung zum Oströmischen bzw. Byzantinischen Reich. Seit dem 6. Jahrhundert siedelten sich slawische Stämme an, die nach und nach das Christentum von Byzanz aus annahmen. Im Früh- und Hochmittelalter war das Gebiet zeitweise Teil des Bulgarischen und des Serbischen Großreiches und wurde Ende des 14. Jahrhundert für über 500 Jahre Teil des Osmanischen Reiches.
Nach den Balkankriegen 1912/13 fiel das Gebiet an Serbien, jedoch erhoben auch Bulgarien und Griechenland Ansprüche. Eine eigenständige politische Größe wurde Makedonien dann innerhalb Jugoslawiens als Teilrepublik (seit 1944). 1991 erklärte das Land seine Unabhängigkeit, darf jedoch auf Druck Griechenlands im internationalen Rahmen, z. B. als Mitglied der UN, nur unter der Bezeichnung „Ehemalige jugoslawische Republik Makedonien“ (FYROM) auftreten. Griechenland blockiert auch den Beitritt des Landes zur EU.
Politisches System:
Makedonien ist eine parlamentarische Republik (Einkammerparlament mit 123 Abgeordneten; letzte Wahl: 27. April 2014). Das Land bildet einen Zentralstaat (8 Regionen, 85 Gemeinden).
Staatsoberhaupt: Staatspräsident Prof. Dr. Gjorge Ivanov (seit 12. Mai 2009, 2014 wiedergewählt).
Regierungschef: Ministerpräsident Nikola Gruevski, VMRO-DPMNE (seit 25. August 2006)
Ökonomische und soziale Rahmendaten:
Makedonien blieb zwar von den kriegerischen Auseinandersetzungen beim Zerfall Jugoslawiens verschont, allerdings mussten viele Flüchtlinge aufgenommen werden. Auch gibt es immer wieder Spannungen zwischen den Volksgruppen. – Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2012 bei 7,4 Milliarden €. Die Arbeitslosigkeit liegt nach offiziellen Angaben bei 38 %. Wichtige Gewerbebereiche sind die Metall-, Baustoff-, Textil-, Nahrungsmittel- und Tabakindustrie. Makedonien leidet noch immer unter den Folgen der globalen Wirtschaftskrise, die zum Wegfall von Absatzmärkten und Investoren besonders aus Griechenland, Italien und Serbien geführt hat. Abhilfe verspricht ein groß angelegtes Bauinvestitionsprogramm seitens der Regierung (u. a. in Skopje), das allerdings den Staatshaushalt enorm belastet.
Kirchliche Strukturen:
Religionszugehörigkeit: Ca. 65 % der Bevölkerung gehören der Makedonischen Orthodoxen Kirche an, die sich im Streit von der Serbischen Orthodoxen Kirche gelöst hat und von den übrigen orthodoxen Kirchen nicht anerkannt wird. Die zweitgrößte Gemeinschaft bildet der Islam (ca. 25 %), zu dem sich ganz überwiegend der albanische Bevölkerungsanteil bekennt. Weiterhin finden sich zahlreiche kleinere christliche Gemeinschaften im Lande, außerdem gibt es auch eine kleine jüdische Gemeinde.
Die katholische Kirche umfasst ca. 19.000 Gläubige (knapp 1 % der Bevölkerung), davon ungefähr 5.000 römisch-katholische Christen vorwiegend kroatischer Abstammung (Bistum Skopje) und ca. 14.000 griechisch-katholische Christen, meist Nachkommen von Makedoniern aus Griechenland (Exarchat Makedonien). Oberhaupt für beide Riten ist Bischof Dr. Kiro Stojanov.
Renovabis-Projekte und Schwerpunkte der Förderung:
Da die katholische Gemeinschaft nur sehr klein ist, stehen Aufbau neuer Gemeinden und Jugendarbeit im Mittelpunkt der Projektarbeit. Insgesamt wurden bisher 126 Projekte im Wert von fast 4,7 Millionen € bewilligt. Im sozialen Bereich ist der Jesuit Refugee Service ein wichtiger Partner. Als Großprojekt befindet sich z. Zt. ein neues Ordinariat in Skopje im Bau, das auch Raum für Treffen, Seminare und andere pastorale Aktivitäten bieten wird.
Interessante Internetadressen: (letzter Aufruf: 11.12.2018)
* http://www.vlada.mk/ (Internetauftritt der Regierung; auch in Englisch)
* http://www.mpc.org.mk/ (Internetauftritt der Makedonischen Orthodoxen Kirche)
* http://makedon.eu/ (Informationen zu Geschichte und Kultur)