„Beherrsche den Osten“ – Wladiwostok
Zusammenfassung
Mit Wladiwostok erreicht die Reihe der Hafenstädte, die in diesem Heft vorgestellt werden, einen „europäischen Hafen am Japanischen Meer“. Die erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts an strategisch günstiger Stelle gegründete Stadt spielte während des Ersten und Zweiten Weltkriegs und danach eine wichtige Rolle als Außenposten der Sowjetunion in Fernost und sucht heute neue Kontakte zu den Nachbarländern im pazifischen Raum.
Der nachstehende Text ist eine erweiterte Fassung des ursprünglich in OWEP (2013), H. 2, S. 142-148 (der gedruckten Ausgabe), erschienenen Beitrags, den der Autor freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
In den räumlichen Repräsentationen der ehemaligen Sowjetunion sowie des post-sowjetischen Russland stand und steht Wladiwostok symbolhaft für Peripherie. In den Beschreibungen der territorialen Ausdehnung des Landes in Massenmedien ist das Klischeepaar „von Kaliningrad bis Wladiwostok“ inzwischen zum Allgemeinplatz geworden. Die symbolisch-geopolitische Bedeutung der Stadt geht allerdings weit über die Metaphorik der Randlage hinaus. Denn Wladiwostok (1860 gegründet, Verleihung der Stadtrechte 1880) war das maritime Tor an der Pazifik und der Vorposten der imperialen Expansion Russlands im Fernen Osten. Ein deutliches Indiz für diese Schlüsselrolle enthält bereits der Name der Stadt: Wladi-Wostok bedeutet schließlich „beherrsche den Osten“.1 Eine weitere Funktion fiel der Stadt im Zusammenhang mit der Verwaltung sowie der politischen, sozialen und kulturellen Eingliederung und Aneignung Sibiriens und der fernöstlichen Randregionen des Reichs zu. Diesen Zielen dienten unter anderem die Gründung des Orient-Instituts in Wladiwostok auf Initiative des Finanzministers Witte 1899 sowie der Bau einer der größten und modernsten Festungen mit gewaltigen Verteidigungsanlagen zwischen 1889 und dem Ersten Weltkrieg, deren militärische Bedeutung nach der Niederlage Russlands im Russisch-Japanischen Krieg 1904-1905 und den damit verbundenen Bestimmungen des Friedensvertrags von Portsmouth rasant anstieg.2
Die Wahrnehmung der Stadt im öffentlichen Bewusstsein
Die russische nationalistische Publizistik wies am Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach auf die Außengefahr für die Hafen-Festung hin, die angeblich von den „Intrigen“ der westlichen Machtkonkurrenten Russlands in der fernöstlichen Region, vor allem seitens Großbritanniens, oder der „gelben Gefahr“ ausgehe. Im letzteren Fall deuteten die Publizisten insbesondere auf eine starke Präsenz chinesischer Händler, Handwerker und Hilfsarbeiter in der Stadt (1902 betrug der Anteil von Chinesen und Koreanern über 49 Prozent der Stadtbevölkerung) respektive auf die latent oder offen vorhandene japanische Gefahr.
Die Wahrnehmung der Stadt im öffentlichen Bewusstsein als einer Peripherie, die verteidigt werden müsse, erfuhr zwar im Laufe der Zeit wesentliche Transformationen, sie fand jedoch ihre Fortsetzung in der Sowjetzeit. Das ständige Zitieren von Lenins Worten über die ferne und dennoch „uns gehörende“ Stadt Wladiwostok wurde für Jahrzehnte zu einem publizistischen Topos, der eine latente Angst implizierte und diese gleichwohl zu verdrängen suchte. Bis heute spiegeln Redewendungen wie „Küstenhochburg“ oder „die Stadt am Meer“ die Signifikanz dieser maritimen Scheidegrenze und die besondere Rolle des Meeres im Leben der Stadt wider.
Wechselvolle Geschichte im 20. Jahrhundert
Von Beginn an entwickelte sich Wladiwostok als Marinebasis der russischen Handels- und Kriegsflotte. Seit 1862 war Wladiwostok eine Hafenstadt (seit 1872 Freihafen). Als administratives Zentrum des Primorje-Gebiets (seit 1888, seit 1938 als Hauptstadt der Provinz Primorje) erlebte Wladiwostok einen wirtschaftlichen Aufschwung, der durch den Anschluss an die Transsibirische Eisenbahn (1903) verstärkt wurde und mit einem rasanten Bevölkerungswachstum verbunden war.3
Dabei sorgten hauptsächlich die Seeverbindungen, die den Ausbau des einzigen eisfreien Seehafens an der russischen Pazifikküste vorantrieben, für die Befriedigung der wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Bedürfnisse der Stadtbevölkerung. Auch deutsche Unternehmer und Kaufleute beteiligten sich am wirtschaftlichen Leben der Stadt – so z. B. das 1864/65 gegründete Kaufhaus „Kunst & Albers“, das sich zu einem regionalen Handelsimperium entwickelte.4 Während der Erste Weltkrieg für die deutschen Kaufleute den Untergang ihrer Geschäfte herbeiführte, setzte gleichzeitig für andere Unternehmer eine wirtschaftliche Blütephase ein, als nämlich zwischen 1915 und 1917 der größte Teil der Einfuhren der alliierten Verbündeten Russlands über Wladiwostok lief.
Die Kehrseite der peripheren Lage zeigte sich unmittelbar nach der Oktoberrevolution 1917. Die strategische Bedeutung der Hafenstadt sowie die Vorräte an importierten Waren und Kriegsmaterial waren ausschlaggebend für die japanisch-britisch-amerikanische Intervention im Juni 1918 und für die anschließende japanische Besetzung. Wenn auch seit April 1920 nominell zum Hoheitsgebiet der kurz davor ins Leben gerufenen prosowjetischen Fernöstlichen Republik gehörend, blieb Wladiwostok bis Herbst 1922 unter japanischer Besetzung neutral und war zudem Zufluchtsort der letzten Anhänger der antibolschewistischen „weißen Bewegung“.
Die nach der endgültigen (Zurück)Eroberung des Küstengebiets durch die Bolschewiki begonnene Industrialisierung und kulturelle Umwälzung berücksichtigte die traditionelle Sonderstellung der Stadt. So entstand 1927 auf der Basis der 1890 geschaffenen Navigationsklassen die „Fernöstliche Schule für Fischindustrie“, die 1953 zur „Fernöstlichen Navigationsschule“ umstrukturiert wurde. Die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Stadt in der Zwischenkriegszeit erlebte jedoch am Ende der dreißiger Jahre eine radikale Wendung. Bedingt durch die außenpolitischen Ereignisse und den stalinistischen Terror kam es zur endgültigen Liquidierung der chinesischen5, japanischen und koreanischen Gemeinden in Wladiwostok, deren Auflösung schon in den zwanziger Jahren begonnen hatte. Außerdem bildete Wladiwostok einen wichtigen Transit- und Umschlagplatz des berüchtigten stalinistischen Gulag-Systems. Gefangene und Güter durchliefen die Stadt auf ihrem Weg zu verschiedenen Standorten des „Nord-Östlichen Straflagersystems der Hauptverwaltung für den Aufbau des Fernen Ostens“.
Die Verschärfung der internationalen Lage am Vorabend des Zweiten Weltkriegs zwang die sowjetische Regierung zur Festigung der Marinebasis in Wladiwostok mitsamt der pazifischen Kriegsflotte, was die Verlegung des Handels- und Fischerhafens in die Bucht von Nachodka zur Folge hatte. Die Bedeutung der Handelsflotte ging dabei jedoch nicht verloren, denn in den Jahren 1942 bis 1945 kam auf die Transport- und Handelsschiffe in Wladiwostok die Aufgabe zu, den größten Teil der gemäß dem „Leih- und Pachtgesetz“ (Lend-Lease Act) an die Sowjetunion gehenden Materiallieferungen aus den USA, Neuseeland, Indien und Australien zu transportieren.6
Standen in den Jahren 1941 bis 1945 die militärpolitischen Aufgaben im Vordergrund, so setzte Wladiwostok in den Nachkriegszeit seine Rolle als wirtschaftliches Zentrum des Primorje-Gebiets fort, wobei Schiffbau und -reparatur sowie Meeresfischerei, hier insbesondere Wal- und Krabbenfang, und Fischkonservenindustrie die ökonomische Entwicklung der Stadt bestimmten. Das Meer prägte ferner die Bildungs-, Kultur- und Soziallandschaft7 der Stadt und formte ein spezifisches Bewusstsein der Stadtbevölkerung, die beruflich größtenteils mit der Handels- und Fischerflotte beziehungsweise mit dem Schiffsbau und der Fischindustrie verbunden war.
Wladiwostok als „geschlossene Stadt“
Die Vorstellung der Exklusivität im regionalen Bewusstsein speiste sich zwischen 1958 und 1991 zusätzlich aus dem Sonderstatus der Stadt, als nämlich Wladiwostok zum Hauptstützpunkt der sowjetischen Marine am Pazifik wurde und als Konsequenz daraus auf die Liste der so genannten „geschlossenen Städte“ kam. Dies bedeutete eine völlige Abschottung nach außen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Sowjetunion: Wohnen in der Stadt oder sogar sie besuchen war für die Sowjetbürger nur mit einer Sondergenehmigung erlaubt, während für die Ausländer der Aufenthalt in Wladiwostok gänzlich unterbunden war.8
Der Sonderstatus implizierte allerdings gewisse Vorteile und zusätzliche „Fürsorge der Partei und der Regierung“. Bekannt geblieben ist aus der Chruschtschow-Zeit die 1959 geäußerte Absicht von Generalsekretär Chruschtschow, Wladiwostok in eine bessere Stadt als San Francisco zu verwandeln.9 Der anschließende Bauboom der sechziger Jahre hinterließ seine Spuren sowohl im Gedächtnis der Einheimischen als auch in der Stadtplanung und -bebauung als „Groß-Wladiwostok“.
Nichtsdestotrotz kollidierte die offizielle Ideologie mit der Realität einer intensiven wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und der dazu gehörenden Region. Auffällig war vor allem die Dissonanz zwischen den Investitionen einerseits im militärischen und andererseits im sozialen Bereich. Die ohnehin schweren Arbeitsbedingungen der Seeleute wurden durch die für die Sowjetwirtschaft üblichen Ausfälle in der Organisation, Planung, Beschaffung und Versorgung zusätzlich belastet. Die ebenfalls schweren Arbeitsbedingungen in der Fischverarbeitungsindustrie, die vor allem die Arbeiterinnen betrafen, standen im Kontrast zum romantisierenden Narrativ einer „Fischeridylle“. Die psychologischen Belastungen in den Familien der Seeleute, die vordergründig durch die ständige zeitliche Trennung der Familienteile (meist ein halbes Jahr) auftraten, konnten durch das mythologisierte Idealbild der „treuen Lebensgefährtinnen“ in der offiziellen Propaganda und in der Literatur des sowjetischen Realismus kaum entlastet werden. Beides – die schweren Arbeitsbedingungen sowie die permanente Trennung der Väter von ihren Familien – wurde hauptsächlich durch materielle und kulturelle Anreize kompensiert. Neben den für Sibirien und den Fernen Osten üblichen Zulagen zum regulären Arbeitslohn und den Spesen, die die Seeleute der Handelsflotte bei ihren Auslandsreisen in Devisen ausgezahlt bekamen, war hierbei die mehr oder minder begrenzte wie legale Möglichkeit zur Beschaffung von ausländischen Waren für den eigenen Bedarf beziehungsweise für den illegalen Handel auf dem städtischen Schwarzmarkt von großer Bedeutung.
Die administrative Grenze der „geschlossenen Stadt“ konnte den Schmuggelgeschäften und dem illegalem Handel innerhalb der Stadt, an denen Seeleute der Handelsflotte massiv beteiligt waren, kaum Stand halten. Aus Singapur, Indonesien, Nordkorea und Vietnam wurden über die für den eigenen Gebrauch offiziell erlaubte Menge hinaus „westliche“ Defizitwaren für den städtischen Schwarzmarkt (farcowka)10 und die damit zusammenhängende, „gewohnheitsrechtliche“ Bestechung der KGB- und Zollbeamten eingeschmuggelt. Dank dieses „Kapitals“ – die Möglichkeit, ins Ausland zu reisen, und der Besitz der so hoch geschätzten „westlichen“ Waren – genossen die Seeleute der Handelsflotte ein hohes soziales Ansehen im lokalen Milieu und machten sich darüber hinaus auch äußerlich im städtischen Raum bemerkbar.
Neue Perspektiven im 21. Jahrhundert
Auch nach der Aufhebung des Sonderstatus im Jahr 1991 sind es der Seefernhandel und der Schwarzmarkt, die Wladiwostok in den neunziger Jahren in die post-sowjetische Epoche katapultierten und das Überleben seiner Bevölkerung in diesen „wilden“ Zeiten sicherten. In diesem Zeitraum avancierte die Stadt zum größten Automarkt Russlands, dessen Existenz und die rasante Entwicklung sowohl durch die Marktwirtschaft als auch durch hohe Kriminalität und Korruption bestimmt wurden.
Begleitet wurde diese Entwicklung im kulturellen Gedächtnis der einheimischen Bevölkerung durch die Wiederbelebung spezifischer Erinnerungsorte und -figuren aus der Vergangenheit, die für separatistische Tendenzen und die politische wie wirtschaftliche Orientierung der Region an die südostasiatischen Nachbarstaaten Pate standen. So sind in diesem Zusammenhang unterschiedliche Projekte zur „Reanimierung“ der Fernöstlichen Republik mit ihrem Zentrum Wladiwostok zu erwähnen.11 Kamen mit diesen Stimmen im öffentlichen und politischen Kommunikationsraum zunächst eher marginale und extreme Positionen zum Ausdruck, so sind es heute die regen wirtschaftlichen Beziehungen mit Japan, Korea und China, die die gesamte Region Wladiwostok trotz der zentralisierenden Politik Moskaus volkswirtschaftlich aussondern und gleichzeitig in die neue Welt der globalisierten Marktwirtschaft einbringen.
Wladiwostok, 1860 als Tor Russlands im Fernen Osten gegründet, ist bis heute einer der wichtigsten Pazifikhäfen Russlands. Hier endet die Transsibirische Eisenbahn, zugleich bestehen Fährverbindungen nach Japan und Südkorea. Exportgüter sind vor allem Holz, Fisch und Erze; importiert werden Gebrauchtwagen, Kleidung und weitere Konsumartikel. Wichtig ist auch die Fischerei, während die militärische Bedeutung des Hafens aus der Zeit des Kalten Krieges zurückgegangen ist.
Fußnoten:
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Soweit nicht anders angemerkt, wird hier und weiter pauschal auf folgende Literatur verwiesen: David E. Habecker: Ruling the East: Russian Urban Administration and the Chinese, Koreans, and Japanese in Vladivostok. 1884-1922. Ph.D. dissertation. University of Maryland. College Park 2004; Art. Wladiwostok, in: Bol’šaja Rossijskaja ėnciklopedija. Moskau 2006, Bd. 5, S. 426 f.; Isolde Brade/Sebastian Lentz: Vladivostok: vom Beherrscher des Ostens zum Tor des Ostens. In: Geographische Rundschau 9 (58), 2006, S. 46-53; Rütger Essén: Zwischen der Ostsee und dem Stillen Ozean. Asiatische Probleme und Erinnerungen. Frankfurt (Main) 1925. ↩︎
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Russland musste seine wichtigsten Häfen und Marinestützpunkte Port Arthur (Lüshunkou) und Dalian in Ostasien an Japan abtreten und durfte im Pazifik nur zwei Kreuzer und die übriggebliebenen Minenschiffe behalten. Zudem ging der südliche Teil von Sachalin an Japan; außerdem erhielten die Japaner das Fischfangrecht im russischen Hoheitsgewässer. – Die Fertigstellung der Festung wurde durch den Beginn des Ersten Weltkriegs unterbrochen. ↩︎
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Die Einwohnerzahl von Wladiwostok wuchs von knapp 29.000 Einwohnern im Jahr 1897 auf 206.000 (1939) bis auf 634.000 (1989) und fiel seitdem auf 591.000 (2011). Vgl. Art. Wladiwostok (wie Anm. 1). ↩︎
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Vgl. dazu Lothar Deeg: Kunst & Albers. Die Kaufhauskönige von Wladiwostok. Aufstieg und Untergang eines deutschen Handelshauses jenseits von Sibirien. Essen 2012. ↩︎
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Noch 1922 stellten die Chinesen ein Drittel der Stadtbevölkerung. ↩︎
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G. Kumanёv: Govorjat stalinskie narkomy. Smolensk 2005, S. 78 f. Der Gesamtumfang der Lend-Lease-Lieferungen, die während des Zweiten Weltkriegs über Wladiwostok liefen, war um das Vier- bzw. Fünffache größer im Vergleich zu den beiden Hafenstädten Murmansk und Archangelsk am Weißen Meer. Vgl. auch A. Ch. Paperno: Lend liz. Tichij okean. Moskau 1998. ↩︎
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In der Nachkriegszeit wurden in Wladiwostok die Technische Fachhochschule für Fischindustrie, die Seepionierhochschule, das Pazifische Forschungsinstitut für Fischwirtschaft und Ozeanographie sowie das Institut für Meeresbiologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR gegründet. ↩︎
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Dies hatte allerdings keine Auswirkung auf die SALT II-Verhandlungen zwischen Generalsekretär Leonid Breschnew und dem US-amerikanischen Präsidenten Gerald Ford, die 1974 in der „geschlossenen“ Stadt Wladiwostok stattfanden. ↩︎
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Hier ist an die Beschreibung der Stadt durch den schwedischen Diplomaten Rütger Essén aus dem Jahr 1924 zu erinnern: „Die Lage Wladiwostoks ist wunderbar, und der Meerbusen des ‚Goldenen Horns’ lässt in mancher Hinsicht einen Vergleich mit Golden Gate bei San Francisco zu. Wenn auch das Winterklima kalt und windig ist, könnte die Stadt doch eine Art San Francisco des nördlichen Pazifik werden, wenn – sie nicht eben eine russische Stadt wäre“; Essén (wie Anm. 1), S. 123. ↩︎
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Das inoffizielle Zentrum des Schwarzmarkts war das so genannte Millionnaja-Viertel, die ehemalige China-Town in Wladiwostok, die mit ihren miteinander verbundenen Durchgangshäusern einen idealen Platz zum illegalen Handel bot und sich gleichzeitig zum befürchteten Zentrum der Kriminalität in den siebziger und achtziger Jahren entwickelte. Zu „farcowka“ siehe Pawel Romanow/Elena Jarskaja-Smirnowa: Farca: Podpol’e sovetskogo obščestva potreblenija. In: Neprikosnovennyj zapas 5 (43), 2005 (http://magazines.russ.ru/nz/2005/43/ro12-pr.html; letzter Zugriff. 04.12.2013 – Link mittlerweile inaktiv!). ↩︎
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Beispielsweise äußerte Boris Smirnow, führendes Mitglied der fernöstlichen Abteilung der national-liberalen Organisation „Die Nord-Bruderschaft“, in einem Interview mit dem Radiosender „Pazifischer Ozean“ am 10.04.2007 den Wunsch, für die Rettung der russischen Nation „das Jahr 1920 im Fernosten ‚zu rebooten‘“ und „ein Bündnis nicht nur mit den Japanern, sondern sogar mit dem Teufel selbst zu schließen“. ↩︎