„Die auf den Gräbern gepflanzten Bäume waren drei Jahre alt.“

Katyn gestern und heute
aus OWEP 1/2011  •  von Christoph Schmidt

Prof. Dr. Christoph Schmidt lehrt Osteuropäische Geschichte an der Universität zu Köln.

Zusammenfassung

Dort, wo am 10. April 2010 der polnische Präsident und seine Delegation bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, befindet sich einer der größten polnischen Offiziersfriedhöfe. Nachdem Hitler und Stalin Polen 1939 geteilt hatten, brachte die sowjetische Geheimpolizei im Frühjahr 1940 nahezu alle Offiziere unter den polnischen Kriegsgefangenen um. Erst nach dem Ende der Sowjetunion wurde in Russland unter Boris Jelzin erstmals eine Verantwortung für dieses Verbrechen eingestanden.


Anmerkung zum Titel des Beitrags:
Die Aussage „Die auf den Gräbern gepflanzten Bäume waren drei Jahre alt.“ hatte Iwan Andrejew, der Förster von Katyn, 1943 vor der deutschen Untersuchungskommission gemacht und damit in aller Klarheit auf die sowjetische Täterschaft verwiesen. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurden er und seine Frau dafür zu 25 Jahren Haft verurteilt. Auf ihn aufmerksam wurde 1967 der ukrainische Dissident Swjatoslaw Karawanskij, als er nach der Einlieferung in das Gefängnis von Wladimir die Zelle mit Andrejew teilte und dessen Lebensgeschichte erfuhr. Vgl. auch Gerd Kaiser: Katyn. Das Staatsverbrechen – das Staatsgeheimnis. Berlin 2002, S. 294 f. und 325 f.

Eine schicksalhafte Wiederholung

Die Erinnerung an Katyn hatte es schwer. 1997 bereiste der holländische Schriftsteller Geert Mak die Krater der europäischen Geschichte von Dünkirchen im Westen über Verdun und Auschwitz bis Stalingrad im Osten. Dabei machte er auch in Bielefeld Station, nicht aber in Katyn. Sehr seltsam, aber dennoch höchst bezeichnend für die Barriere zwischen Publizistik und Wissenschaft, denn 1993 war in Warschau eine Bibliographie mit mehr als 1.000 Titeln zum Massaker von Katyn erschienen.1 Vermutlich sorgte auch kein Buch, sondern ein Film dafür, dass sich das Gedenken an Katyn in der westlichen Öffentlichkeit endgültig einwurzeln konnte. 2007 drehte der namhafte polnische Regisseur Andrzej Wajda seinen Film „Katyn“, der schon in der Eingangsszene die polnische Ausweglosigkeit zeigt: Zwei Flüchtlingsströme, der eine vor den Deutschen nach Osten, der andere vor den Russen nach Westen, streben ein und derselben Brücke zu. Dieser Film fand auch deshalb Beachtung, weil er als bester ausländischer Beitrag für einen Oscar nominiert wurde.2

Vor diesem Hintergrund war es kein allzu großes Zugeständnis des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin, seinem polnischen Amtskollegen Donald Tusk im März 2010 eine gemeinsame Gedenkveranstaltung im Wald von Katyn vorzuschlagen. In der Tat trafen sich Putin und Tusk am 7. April 2010 in Katyn, um an den Massenmord vor 70 Jahren zu erinnern. Von russischer Seite nicht eingeladen war allerdings der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński, der mehrfach durch sehr kritische Äußerungen zur russischen Seite von sich reden gemacht hatte. Er fühlte sich daher dazu veranlasst, mit einer vielköpfigen Delegation auf eigenständige Weise an den Trauerfeiern teilzunehmen. Beim Anflug auf den Militärflughafen von Smolensk stürzte seine Maschine am 10. April jedoch ab. Alle Insassen kamen ums Leben.

Ein düsterer Gedächtnisort hatte bewiesen, dass die Macht der Erinnerung auch durchaus faktisch sein kann. Immerhin versuchten Russen und Weißrussen 2010, sich kooperativ zu zeigen, um dem polnischen Trauma – soweit überhaupt möglich – mit allergrößtem Respekt zu begegnen. Aus polnischer Sicht unentschuldbar allerdings bleibt nach wie vor, dass kein einziger Sowjetführer so mutig war, die Verantwortung für das Verbrechen von 1940 einzugestehen. Auch Anklagen gegen die Täter hat es bis heute nicht gegeben. Ereignis und Erinnerung sind im Falle Katyns daher noch schwerer zu trennen als sonst. Ereignis ist Erinnerung, ohne Erinnerung kein Ereignis. Da jede Erinnerung einem eigenen Standpunkt und eigener Erfahrung entspricht, formt sie das Ereignis fortlaufend um.

Das Massaker von 1940

Der Weg zum Ereignis begann mit dem Hitler-Stalin-Pakt und dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen am 1. September 1939 bzw. der sowjetischen Truppen am 17. September 1939. Damit fielen etwa 18.000 polnische Offiziere sowie etwa 400.000 polnische Unteroffiziere und Soldaten in deutsche Gefangenschaft. Die Rote Armee machte etwa 242.000 polnische Gefangene, davon etwa 14.000 Offiziere. Nach einem Gefangenentausch zwischen der deutschen und der sowjetischen Seite, bei der Soldaten in deutscher Gefangenschaft mit Wohnsitz in den sowjetisch besetzten Gebieten an die sowjetische Seite ausgeliefert wurden bzw. umgekehrt, befanden sich im Frühjahr 1940 14.736 polnische Offiziere in sowjetischen Gefangenenlagern. Hinzu kamen 10.685 polnische Offiziere, die in weißrussischen und ukrainischen Gefängnissen wegen mutmaßlicher Spionagetätigkeit einsaßen.

„Davon ausgehend, dass sie allesamt eingeschworene und unbelehrbare Feinde der Sowjetmacht sind,“ ordnete Lawrentij Berija als Leiter des sowjetischen Innenministeriums NKWD mit Brief an Stalin vom 5. März 1940 die Erschießung der polnischen Offiziere an. Diese Entscheidung erinnert an das Vorgehen der Moskauer Geheimpolizei während des Bürgerkriegs gegen die „Weißen“ nach der Revolution von 1917. Auch damals ging es um bloßen Machterhalt, zu dem Massenterror als opportunes Mittel erschien. Gestützt auf Berijas Anordnung erteilten die sieben Mitglieder des Politbüros, also des höchsten politischen Gremiums der kommunistischen Partei – Stalin, Molotow, Berija, Kaganowitsch, Woroschilow, Kalinin und Mikojan – dem NKWD noch am 5. März den Befehl, die ca. 25.000 polnischen Offiziere in den drei Lagern Koselsk, Starobelsk und Ostaschkow zu erschießen. 448 Gefangene aus den drei Lagern wurden jedoch verschont und in andere Gefängnisse verlegt. Bei allen anderen kam der Briefwechsel mit den Angehörigen im März und April 1940 zu einem abrupten Ende. Briefe an die Gefangenen kehrten als unzustellbar an die Absender zurück.

Nach dem Angriff der Deutschen auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 trat eine dramatische Wende ein. Da die Rote Armee 1941 an allen Fronten zurückwich, war Stalin an Alliierten, verbündeten Truppen und erfahrenen Offizieren äußerst gelegen. Noch am 12. August 1941 wurden alle polnischen Kriegsgefangenen amnestiert, damit sie der Armee unter dem polnischen General Anders beitreten konnten. Außer den 448 verlegten Offizieren gab Stalin alle anderen Gefangenen als verschwunden aus. Als Stalin die polnischen Generäle Anders und Sikorski am 3. Dezember 1941 empfing, sah er sich mit der Frage konfrontiert, wo die übrigen Lagerinsassen denn geblieben seien. Mit unüberbietbarem Zynismus stellte Stalin fest, diese seien in die Mandschurei entflohen.

Am 13. April 1943 gaben die Deutschen bekannt, in einem Wald bei Katyn ein Massengrab mit Tausenden von Leichen polnischer Offiziere entdeckt zu haben. Die Hitler-Regierung berief eine internationale Ärztekommission und forderte das Rote Kreuz dazu auf, seinerseits Sachverständige nach Katyn zu schicken. Auch britischen und amerikanischen Kriegsgefangenen führten die Deutschen das Massengrab vor, wobei die Absicht vorherrschend war, das unmenschliche Vorgehen der Sowjets anzuprangern und so das Bündnis zwischen Westmächten und Stalin zu zersprengen. In einem Gutachten gelangte die internationale Kommission am 30. Mai 1943 zum einhelligen Ergebnis, die polnischen Offiziere seien im Frühjahr 1940 erschossen worden.

Nachdem sich die Front erneut nach Westen verschoben hatte und das östliche Dnjeprufer wieder der sowjetischen Herrschaft unterstand, setzte Moskau eine zweite Kommission unter dem Chirurgen Nikolaj Burdenko ein, der ausschließlich Sowjetbürger angehörten. Sie bezeichnete allein die deutsche Seite als verantwortlich für das Massaker und verwies insbesondere auf die Tatsache, dass die Gefangenen mit deutscher Munition erschossen worden seien. Mit dieser Version wartete die sowjetische Seite auch bei den Nürnberger Prozessen auf. Für die Westalliierten entstand damit eine sehr heikle Situation, da es sich Briten und Amerikaner nicht leisten konnten, die Sowjets unmittelbar zu bezichtigen. Nachdem die deutsche Verteidigung in Nürnberg vorgebracht hatte, dass die Massenerschießungen im Frühjahr 1940 nicht von der Wehrmacht organisiert worden sein konnten, fanden die Richter der Alliierten den Ausweg, eine weitere Untersuchung des Massakers auszuklammern. Damit war allerdings auch der sowjetische Versuch gescheitert, in Nürnberg die eigene Unschuld zu beweisen.

Verdrängung und Verleugnung

Dieses Bündnis gegen die Wahrheit sollte auf Seiten der Sieger von erstaunlicher Dauer sein. 1972 trugen sich polnische Emigranten in London mit dem Plan, den Opfern von Katyn ein Denkmal zu setzen. Nach sowjetischer Einflussnahme zeigte sich die englische Regierung entgegenkommend und verweigerte den Emigranten die Erlaubnis, im Zentrum Londons ein Mahnmal zu errichten. Als die Polen nun einen privaten Friedhof nutzten, um das Denkmal zu errichten, untersagte die englische Regierung ihren Mitgliedern wie allen Soldaten, an der Enthüllung teilzunehmen.

Ebenso fatal war das Verhalten der sowjetischen Führung während der Entstalinisierung. Seit dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 ließ Nikita Chruschtschow kaum eine Gelegenheit verstreichen, um Stalins Verbrechen auch an der eigenen Bevölkerung anzuprangern, dessen Legitimität zu untergraben und die eigene zu befestigen. Im Zuge der Abrechnung mit den Vergehen der Stalinzeit verfasste der Leiter des Geheimdienstes KGB, Alexander Schelepin, am 3. März 1959 für Chruschtschow eine Stellungnahme, in der es wortwörtlich heißt: „Auf der Grundlage von Beschlüssen der Sondertroika des NKWD der UdSSR wurden insgesamt 21.857 Personen erschossen. Davon im Wald zu Katyn (Gebiet Smolensk) 4.421 Personen, im Lager Starobelsk bei Charkow 3.820 Personen, im Lager Ostaschkow (Gebiet Kalinin) 6.311 Personen, und 7.305 Personen wurden in anderen Lagern und Haftanstalten der Westukraine und des westlichen Weißrusslands erschossen.“3

Anders als beim Gulag4 schien Chruschtschows Spielraum im Falle Katyns aber sehr eng, da er als einer der engen Mitarbeiter Stalins Mitverantwortung für den Massenterror trug. Als damaliger erster Sekretär der ukrainischen kommunistischen Partei war er allem Anschein nach auch persönlich mit dem Schicksal der polnischen Offiziere befasst. Da „bezüglich der im Wald von Katyn Erschossenen ja eine offizielle Version existiert", schlug Schelepin in seinem Schreiben vor, alle Dokumente zu vernichten. Diesem Vorschlag stimmte das Politbüro zu – die Folgen dieses Vorgehens hatte jedoch eher die polnische Parteiführung als die sowjetische zu tragen. Die polnischen Machthaber sahen sich gezwungen, die stalinistische Version zu übernehmen, und fügten ihrer Glaubwürdigkeit daher mehr und mehr Schaden zu. In diesem Sinne wurde Katyn ein grelles Zeichen für die Unmoral des sowjetischen Systems, seiner Geschichtsverfälschung wie auch für die Feigheit der polnischen Statthalter.

Schwieriger Durchbruch zur Wahrheit

Für die Presse im Untergrund blieb Katyn daher ein Angriffsziel sondergleichen, um Geschichte wie Gegenwart, tatsächliches Ereignis wie erlogene Erinnerung, gleichermaßen an den Pranger zu stellen. Hier zweifelte niemand daran, dass Stalin höchstpersönlich den Befehl zur Ermordung der polnischen Offiziere erteilt hatte. Mit dem Durchbruch der freien Gewerkschaft Solidarność gerieten in Polen 1980 erstmals Texte in Umlauf, die sich der Zensur entzogen und in denen die stalinistische Geheimpolizei als Täter genannt wurde. In der offiziellen polnischen Presse erschien der erste Beitrag über Katyn 1987, als 59 Intellektuelle an die Staatsmacht appellierten, endlich die Wahrheit über das Massaker einzugestehen. Als im gleichen Jahr allerdings eine polnisch-sowjetische Historikerkommission eingesetzt wurde, um über die so genannten „weißen Flecken“ der gemeinsamen Geschichte zu forschen, fand Katyn mit keinem Wort Erwähnung.

Im polnischen Fernsehen fiel das Wort „Katyn“ erstmals im März 1988, als der Abgeordnete Ryszard Bender, ein Historiker aus Lublin, in einer Parlamentsdebatte auf den Massenmord verwies. Im gleichen Jahr reiste der Primas der polnischen Kirche, Kardinal Józef Glemp, nach Moskau, um an den Feierlichkeiten zum tausendjährigen Jubiläum der Taufe Russlands teilzunehmen. In seiner Rede beklagte er, dass für die in Katyn begrabenen Katholiken kein Kreuz aufgestellt worden sei.

Michail Gorbatschow allerdings tat sich schwer. Obschon er sich mit Glasnost und Perestrojka erhebliche Verdienste um Duldung einer gewissen Meinungsfreiheit erworben hatte, wollte er das Tabu über Katyn aufrechterhalten. Bevor der polnische Staatspräsident General Wojciech Jaruzelski im Frühjahr 1990 nach Moskau aufbrach, verlangte das polnische Parlament von der sowjetischen Seite das offizielle Eingeständnis der Schuld an den Morden in Katyn. Was sich die Moskauer Führung jedoch abringen ließ, wurde dieser Forderung kaum gerecht. So verkündete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS am 13. April 1990: „In der jüngsten Zeit haben sowjetische Archivare und Historiker einige Dokumente über polnische Armeeangehörige gefunden, die sich in den NKWD-Lagern Koselsk, Starobelsk und Ostaschkow befanden. Die gefundenen Dokumente lassen als Ganzes den Schluss zu, dass die Verantwortung für die Greueltaten im Wald von Katyn Berija und seine Helfershelfer trifft.“5

Damit hatte Gorbatschow es vermieden, seinen Amtsvorgänger Stalin mit dem Massaker in Verbindung zu bringen. Das polnische Staatsoberhaupt Jaruzelski jedoch löste sich erstmals deutlich vom sowjetischen Kurs. Als er am 16. April 1990 Katyn besuchte, bezeichnete er die ermordeten Offiziere als Opfer eines grausamen stalinistischen Verbrechens. Einen klaren Schritt weiter sollte im April 2000, zum 60. Jahrestag des Massenmords, der polnische Staatspräsident Alexander Kwaśniewski gehen. Im Namen jener, die im System der Propaganda befangen waren, entschuldigte er sich für das Schweigen über Katyn.

Epilog

Anders als Verdun oder Stalingrad ist Katyn damit in der Geschichte Europas ein Symbol auch für die Macht der Erinnerung geworden. Wer die Erinnerung lenkt, lenkt auch die Macht. Dabei musste diese Macht umso stärker werden, je länger das Schweigen anhielt. Die Erinnerung spaltete sich auf, in einen offiziellen Zweig und einen faktischen. Dass der faktische schließlich die Oberhand behielt, ist keineswegs selbstverständlich, schon weil sich auch der Westen mit der offiziellen Lüge einließ. Katyn ist also auch deshalb so erschreckend, weil es nicht beweist, dass Wahrheit zwangsläufig über Lüge obsiegt. Vielmehr beginnt dieser Kampf überall auf der Welt jeden Tag neu.

Die Metapher besagt freilich auch: Bäume können wachsen. Zwar ist und bleibt Katyn der symbolische Ort des polnischen Schicksals im 20. Jahrhundert und der totalitären Gewalt, die nach 1939 über Polen hinwegrollte. Dennoch ist das Katyn von gestern mit dem von heute nicht einfach zu vergleichen. Heute hat Polen die Erfahrung gemacht, dass die demokratischen Institutionen recht stabil sind, innen wie außen. Für diesen Wandel gab Deutschland, nicht Frankreich, das Beispiel – und das will etwas heißen!


Fußnoten:


  1. Geert Mak: In Europa. Eine Reise durch das 20. Jahrhundert. Berlin 2007. Maria Harz: Bibliografia zbrodni katyńskiej. Materiały z lat 1943-1993. Warschau 1993. ↩︎

  2. Zu den Opfern des Massakers an den polnischen Kriegsgefangenen zählte auch Wajdas Vater. Vgl. die Auszüge aus dessen Tagebuch vor der Erschießung in: Kaiser, Katyn (wie Anmerkung zum Titel des Beitrags), S. 163-167. ↩︎

  3. Victor Zaslavsky: Klassensäuberung. Das Massaker von Katyn. Berlin 2008, S. 80. ↩︎

  4. „Gulag“ bezeichnet das sowjetische Repressionssystem aus Zwangsarbeits- und Straflagern, Gefängnissen und Verbannungsorten, das besonders unter Stalin Millionen von Opfern forderte (Anm. d. Redaktion). ↩︎

  5. Martin Schaubs: Streitfall Katyn. Die Wahrnehmung des Massakers in der sowjetrussischen, polnischen und westdeutschen Öffentlichkeit 1980-2000. Marburg 2008, S. 59. ↩︎