Makedonien, der Balkan und Europa als „Zeit-Raum-Spiel“
Zusammenfassung
Welchen Stellenwert hat Makedonien in Europa, wo war und ist dieses kleine Land in Europas Geschichte und Tradition im wörtlichen und im übertragenen Sinn „verortet“? Die Autorin, Philosophin und Schriftstellerin, findet einen überraschenden, nicht ganz leichten Zugang, wenn sie sich auf die Suche nach einer Antwort macht. Sie mutet den Leserinnen und Lesern Einiges zu, aber die Lektüre lohnt sich.
Der im Titel dieses Beitrags verwendete Begriff „Zeit-Raum-Spiel“ ist analog zu Martin Heideggers „Zeit-Spiel-Raum“, ein Grundbegriff seines philosophischen Denkens, zu verstehen; vgl. dazu Emiko Kumagai: Zeit-Spiel-Raum. Heideggers Philosophie des Seinkönnens. Diss. München 2005; einsehbar unter http://edoc.ub.uni-muenchen.de/3708/1/Kumagai_Emiko.pdf.
I.
Seit einer Reihe von Jahren herrscht in Abhandlungen und Diskussionen über die geistige Entwicklung Europas die Ansicht vor, dass unser Zeitalter von einer großen Unsicherheit geprägt ist – genauer gesagt: Es geht um das Verhältnis von Raum und Zeit und ihrer beider Einfluss auf die Geschichte der Gesellschaft und die Biografie des Individuums.
Michel Foucault fasste diese Phänomen in folgende Worte: „Der Raum, in dem wir leben, durch den wir aus uns herausgezogen werden, in dem sich die Erosion unseres Lebens, unserer Zeit und unserer Geschichte abspielt, dieser Raum, der uns zernagt und auswäscht, ist selber auch ein heterogener Raum.“1 Damit wird klar, dass das Subjekt nur innerhalb eines geografischen Kontextes und in Beziehung zu Zeit und Geschichte existiert. Darüber hinaus muss, wenn man dem Subjekt gerecht werden will, auch der historische Gesamtrahmen, in dem es lebt, berücksichtigt werden. Diesem historischen Ansatz kommt also, unbeschadet der „Totalität aller Ideologien“, eine entscheidende Rolle zu.
Wenn man sich mit den Arbeiten des makedonischen Schriftstellers Slavko Janevski2 vertraut macht, identifiziert man rasch seinen mythischen Topos „Kukulino“ als eine dieser Erfahrungen. Dieser fiktionale Begriff bezieht sich auf einen tatsächlichen geografischen Ort (die Hänge des Berges Skopska Crna Gora), verdichtet jedoch zugleich den historischen, geografischen und biografischen Rahmen des chaotischen Kosmos Makedoniens und wird somit zu einer Art Weltachse von Schicksalen. Die Trilogie Die Wunder der Schrecklichkeit (1987) beschreibt dieses „Zeit-Raum-Spiel“ des Kukulino folgendermaßen: „Die ganze weite Welt ist ein gigantischer Kukulino, genau wie Kukulino eine winzige Welt, lustig und tragisch, verdreht und grotesk … apathisch und fromm, lebhaft und kleinlaut … manchmal auch überschwänglich in der Täuschung und in geheimem Einverständnis mit Heiligen; zu anderen Zeiten betrogen durch Heilige und ebenso vom Bewusstsein im Stich gelassen.“3 Obwohl der Roman gewisse historische Ereignisse (wie beispielsweise die Rattenplage, die die Pest quer über Europa verbreitet, die Eroberung Skopjes 1392 durch die Osmanen oder die Ausbreitung der osmanischen Herrschaft auf dem Balkan) detailliert beschreibt, durchzieht das fiktionale Wort den Rahmen der Darstellung und schafft damit eine durch und durch trügerische, fast schon gespenstische Atmosphäre. All das hält uns jedoch nicht davon ab, in jeder politischen und kulturellen Anspielung des Kukulino-Topochrons4 die geistige Landkarte des historischen Schicksals wiederzuerkennen, die den Balkan geprägt hat. Dabei handelt es sich um einen Raum von epischer Dichte, in den das Schicksal des makedonischen Volkes eingeschrieben ist, einen Raum gedehnter historischer Zeit. Darin ist das Individuum ein sterbliches Wesen, das mit einem Gespür für Schmerz ausgestattet ist und das – um mit den Worten von Martin Heidegger zu sprechen – sieht, dass alles eine Bedeutung hat und Großartiges entsteht durch den Menschen, dessen Heimaterde, Vaterland und legendenhafte Wurzeln.
Sicherlich wäre es ziemlich naiv, in dieser Sichtweise eine einzelne, geschlossene Perspektive zu erkennen – eine Perspektive, die den Menschen in lokale Rahmen einschließt und Schnittpunkte mit und Einflüsse von den Rändern einer weiter gefassteren geografischen und historischen Region außer Acht lässt. Ebenso richtig ist vielmehr die Beobachtung, dass das heutige Makedonien hinsichtlich der Kulturszene einem Antiquitätenladen ähnelt, der mit ganz unterschiedlichen Biografien und Schicksalen, einer Vielzahl von ethnischen, religiösen und kulturellen Gegensätzen, Erinnerungen und Ängsten und überhaupt reichlich Potenzial – sowohl erschöpft als auch nachwachsend – ausgestattet ist – … mit all unseren verschleierten Identitäten.
II.
Makedonien kann man als kulturelle Collage aus unterschiedlichen Elementen (christlich, islamisch, jüdisch) bezeichnen, die sich selbst bespiegeln, gewissermaßen wie ein offenes Buch, in dem eine Philosophie widersprüchlicher Einheiten tiefe Eindrücke hinterlassen hat. Noch besser gesagt: Makedonien lässt sich als Mikro-Atlas von Grenzen beschreiben, die zunächst getilgt und über die Zeit hinweg immer wieder neu umschrieben wurden, eine Summe aus kollektiven und individuellen Geschichten mit all ihren großen und kleinen Problemen. Demgemäß kann der heutige Zustand des Landes wie folgt charakterisiert werden: unvollkommen und unvollendet, jedoch einzigartig in Bezug auf seine ethnischen, politischen und kulturellen Differenzierungen. Makedonien ist ein Balkanstaat, in dem Identität und Anderssein auf eigenartige Weise in einer Symbiose koexistieren. Die geistigen Elemente des ambivalenten und vielgestaltigen Kulturraums, den dieses kleine Land bildet, hat 2004 die bulgarische Gelehrte Maria Todorova in dem Seminar „Die symbolischen Geografien Europas“ herausgearbeitet und damit die These bestätigt, dass die regionale Identität für ein Volk ebenso wichtig ist wie die nationale Identität, dass also die Makrostruktur der Region oftmals über vermeintlich enge räumliche Grenzen hinausweist.5
Wenn man einmal die zahlreichen historischen Zeitabschnitte betrachtet, die Einfluss auf den Balkan genommen haben, kann man verstehen, warum diese Region zu einem Ort der „lebendigen Interaktion“ wurde, an dem die Unterschiede in der geschichtlichen Vergangenheit (hellenistisch, römisch, byzantinisch, osmanisch … kommunistisch, sozialistisch, kapitalistisch …) vielleicht nicht immer respektiert wurden, an dem jedoch das reiche kulturelle Erbe dieser vielfältigen Traditionen kontinuierlich gehütet und aufrechterhalten worden ist. Dies führte, wenn man den gesamten Großraum mit anderen europäischen Makroregionen vergleicht, zu durchaus auffälligen Eigenarten und letztlich zu der Ansicht, das große Ganze beinhalte auch einige kleine Teile, die sich nicht gänzlich einfügen. Ebenso verbreitet ist auf dem Balkan das Gefühl, gegenüber anderen Teilen Europas aufgrund der Heterogenität benachteiligt zu sein. Solche jahrhundertealten Stereotype verringern ganz offensichtlich das Bewusstsein für die gemeinsamen Wurzeln der europäischen Zivilisation.6 Obwohl der Balkan immer schon ein Grundpfeiler war, für den die Logik des „dazwischenliegenden Momentes‘ galt, ist er gleichzeitig Zentrum und Peripherie, ergon und parergon7 aller kulturellen und spirituellen Postulate der europäischen Identität – eine ganz offensichtlich marginalisierte und vergessene Tatsache!
Ich werde diese Position noch näher erläutern, doch zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass trotz der Last des Stereotyps „Rückständigkeit“ die Wurzeln der Frustration auf dem Balkan nicht ausschließlich in historischen Prozessen und Migrationsbewegungen verortet werden können, auch nicht in der verspäteten Urbanisierung und Industrialisierung; vielmehr sind sie das Resultat zweier folgenreicher geistiger und kultureller Strömungen, die den Balkan nie vollständig erreicht haben: Humanismus und Renaissance. Diese Tatsache mag überraschend sein, lokalisieren doch einige Kunsthistoriker den Beginn der Proto-Renaissance in zwei winzigen makedonischen Kirchen in Kurbinovo (1191) und Nerezi (1164) bzw. den Beginn der Renaissance in der Kirche Maria Peribleptos in Ohrid (1295), also fast zwei Jahrhunderte vor dem Rest Europas!
Im Allgemeinen wird die Hauptursache dieser „Schwachstelle“ des Balkans vornehmlich in Verbindung mit der osmanischen Herrschaft gebracht, die zeitweilig zu einer räumlichen Ghettoisierung der Region führte. Slavko Janevski stellte diese historische Tatsache in einem seiner Romane (also dem Literatur-Genre mit – wie man sagt – der höchsten Ordnung an Plausibilität) vor. Die ersten Seiten von Die Dickköpfigen (1970) bieten einen metaphorischen Schnappschuss sowohl des europäischen als auch des globalen kulturellen Raums um das Jahr 1835 und setzen faktisch eine verdichtete simultan ablaufende Projektion historischer Gegebenheiten und Persönlichkeiten in Szene:
Karl Marx legt 1835 sein Abitur ab … Im gleichen Jahr… gründete Njegoš seine erste Druckerei in Montenegro …, während James Gordon Amerika mit der Tageszeitung New York Tribune überraschte …; zu jener Zeit, als sich Europa nicht darüber bewusst war, dass sich irgendwo in Makedonien die Menschen unter dem Joch von Pflugscharen und Pferdegespannen befanden, obwohl man wusste, dass bereits vor sechs oder sieben Jahren der Amerikaner Joseph Henry leistungsstarke Elektromagneten entwickelt hatte … Im gleichen Jahr veröffentlicht Balzac eine seiner 100 Arbeiten …, während irgendwo im makedonischen Florina drei Mädchen von den Türken gewaltsam zum Islam konvertiert wurden, während ein viertes vergewaltigt und mit aufgeschlitzter Kehle in einem Maisfeld abgelegt wurde … Gleichzeitig erscheinen in europäischen Wohnhäusern die ersten Biedermeier-Möbel… Jahre später werden diese bei den Nachkommen der Dorfbewohner von Kukulino begehrt sein … Ebenso im Jahr 1835 setzen europäische Kolonisatoren ihr Vordringen in Afrika und Asien fort, während Makedonien vor einem blutigen Stein schaudert.“8
Diese anschauliche und zugleich schauerliche Darstellung – ein Panoptikum, wenn man die schockierenden Bedingungen eines fernen und doch sehr reellen Topochrons betrachtet – brachte mich zum Nachdenken darüber, ob es nicht eine einzige überzeugende und ganzheitliche Schilderung gibt, in der wenigstens einmal in der europäischen Geschichte der Balkan und Makedonien nicht als territoriale Teilregionen, als „Schattenreich“, als eine Zone des symbolisch Unbewussten behandelt werden, der „nichts vergisst und nichts lernt, weiter seine uralten Gefechte kämpft, während der Rest der Welt mit dem rasanten Prozess der Globalisierung beschäftigt ist“.9 Eine solche Darstellung, auch wenn sie fast schon zu spät kommen würde, wäre ein starkes Signal. Dennoch wollte ich vom Beginn dieses Essays an ein bedeutenderes Argument anbringen. Es geht mir darum, dass Makedonien als Wegscheide und Brücke zwischen Ost und West, zwischen Mystischem und Rationalem einen Palimpsest verschiedenartiger kultureller Schichten bildet, also ein Gebilde, das immer wieder neu beschrieben wurde, unter dem die alten Schichten jedoch noch immer hervorschimmern. Würden wir uns diesem Gebilde etwa in einer Haltung von ethnischem oder religiösem Fanatismus annähern, würden wir Verrat an der Ehrwürdigkeit dieses immer wieder beschriebenen Gebildes begehen. Die kaum zugänglichen und oft nur noch schwer lesbaren Inschriften, die in steinerne Überreste der hellenistischen Kunst eingraviert sind, müssen ebenso gesichert werden wie die fesselnden byzantinischen Fresken und die hohen islamischen Minarette, in denen sich geheimnisvolle Subkulturen aller verschwundenen Völker manifestieren, deren Heimat Makedonien einmal war. All diesen Spuren kommt eine eigene Würde zu, die es anzuerkennen gilt.
III.
Europa könnte also vielleicht hier, in Makedonien, seine eigentliche Schnittstelle im Sinne eines offenen Dialogs erkennen. Aus diesem Grunde möchte ich mich im Gegensatz zu den Abhandlungen, denen zufolge die Kulturen des Balkans auf einer Logik der scharfen Trennung zwischen Ost und West basieren, in Richtung des Konzepts einer offenen Kultur bewegen. Dieses Konzept fügt sich nicht nur in die Idee einer Welt kultureller Unterschiede ein, sondern es spricht auch die Perspektiven der europäischen transnationalen Identität an. Eine solche Position fordert auch die (Re)Integration der Balkanregion innerhalb der politischen Grenzen Europas als Teil des demokratischen öffentlichen Raums, in dem sich Kulturen fortwährend begegnen. Sie ist der Schlüssel zum Verständnis des lebenswichtigsten aller derzeitigen politischen Projekte – die kulturelle Identität Europas – als ein postnationales und universales Konzept für die Zukunft.
Seit vielen Jahren ist die kulturelle Identität Europas ein heißes Eisen innerhalb postmoderner politischer Diskurse.10 Doch dieses übernationale, globale Projekt ist nicht so sehr abhängig von der gemeinsamen Geschichte, dem gemeinsamen zivilisatorischen Erbe oder vom kollektiven Willen der in dieser Region lebenden Völker, sondern vielmehr von der Notwendigkeit eines Imaginariums, also eines geistigen Rahmens, der das Gefühl von Größenwahn oder Provinzialismus aufheben könnte. Dies gilt vor allem und umso mehr, da Europa nicht bloß eine geografische oder ökonomische Realität meint, sondern ein kulturelles Projekt bildet, von dem jeder gebildete Europäer unabhängig von der jeweiligen nationalen, sprachlichen und religiösen Identität träumt. Dieses Projekt könnte Verwerfungen aus der Vergangenheit überbrücken oder gegenwärtige politische und kulturelle Unterschiede bewältigen, da es auf humanistischen Werten basiert, die das Fundament der Europäischen Union ausmachen.
Diese Werte prägten seit der mythischen Zeit die Geschichte des europäischen Kontinents entsprechend der historischen Reise der Phönizier, die auf ihrer Suche nach Ländern im Westen (Ereba, „wo die Sonne untergeht“) die Täler des Vardar und der Donau hinaufzogen und somit von Ost nach West nicht nur das Alphabet, sondern auch die Grundlagen von Religion und Zivilisation verbreiteten. Auf diese Weise begann der Prozess der „Entdeckung“ der europäischen Geografie und mit ihm die Geburt des Kontinents, der bisher „namenlos“ gewesen war und erst durch die Menschen und deren Ideen besiedelt und zivilisiert wurde, die aus den Küstenregionen des Nahen Ostens stammten. Obwohl der Begriff „Europenses“ bereits relativ früh (während des 8. Jahrhunderts) auftrat, hatte er lange Zeit nur allegorische Bedeutung. Erst im 14. Jahrhundert wurde eine verkümmerte Vision Europas im Sinne einer Völkergemeinschaft wiederbelebt, als es um ein gemeinsames Ziel ging – die Verteidigung des Christentums. Leider trug die politische und ideologische Rivalität zwischen Rom und Konstantinopel dazu bei, dass mitten im Herzen Europas bereits eine Spaltung vorhanden war: einerseits die westliche katholische Welt (mit ihrer „europäischen“ Denkweise), andererseits die östliche, orthodoxe Welt (mit einer byzantinisch-orientalischen Geisteshaltung dazu bestimmt, der Osten für den Westen und der Westen für den Osten zu sein). So blieb ständig das „Andere“ als Grundproblem Europas und besteht bis heute fort. Es ist so alt wie die Geschichte Europas und muss deshalb ständig und stets aufs Neue umformuliert werden …
Vielleicht besteht im Moment kein Anlass zu Optimismus, dass diese Spaltung bald überwunden werden könnte, aber man sollte sich doch auch in Erinnerung rufen, wie viel Pessimismus es in der Welt von heute gibt. Gewiss wird uns das nicht daran hindern, in dem ironischen und provokanten Titel einer Arbeit von Slavoj Žižek ein wenig Ermunterung zu finden und neu zu formulieren, was zwar eine ziemliche Trivialität, jedoch eine stets überzeugende Parabel sein mag: Liebe mehr, hasse weniger!11
Aus dem Englischen übersetzt von Christof Dahm.
Fußnoten:
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Michel Foucault: Des espaces autres (conférence au Cercle d’études architecturales, 14. März 1967), Architecture, Mouvement, Continuité, 5/1984, S. 46-49. – Eine deutsche Übersetzung des Vortrags „Andere Räume“ findet sich unter http://www.uni-weimar.de/cms/uploads/media/Foucault_AndereRaeume_01.pdf (Link mittlerweile inaktiv!). ↩︎
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Slavko Janevski (1920-2000) ist ein herausragender Autor Makedoniens und spielte eine wichtige Rolle in der ersten Generation makedonischer Schriftsteller, die die Grundlagen der zeitgenössischen makedonischen Literatur legten. Aus seiner Feder stammt die erste makedonische Novelle, einen bedeutenden Ruf genießt er auch als Verfasser von Kurzgeschichten, Gedichten, Essays und Drehbüchern. Er gehörte 1947 zu den Mitbegründern des Makedonischen Schriftstellerverbandes, der Makedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste (1967) und des Makedonischen PEN Clubs. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. Er selbst charakterisierte seine Arbeiten aus den fünfziger Jahren als geprägt vom insgesamt eher tragischen Schicksal des makedonischen Volkes. Sein schriftstellerisches Werk begann im Realismus und reichte bis in die Postmoderne, es lassen sich verschiedene Phasen ausmachen, wobei er immer wieder auch Elemente des Irrealen, Dunkeln einsetzte. ↩︎
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Hier zitiert nach der englischen Übersetzung des Zitats durch die Autorin. Das Werk ist in makedonischer Sprache in Skopje 1987 erschienen („Mirakuli na grozomorata“), das Originalzitat findet sich dort auf S. 330. Die Trilogie ist inspiriert von Volkserzählungen, Mythen und Legenden und bietet ein lebendiges Bild der Geschichte und Kultur des makedonischen Volkes vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. ↩︎
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Im Anschluss an Überlegungen des russisch-amerikanischen Literaturphilosophen Mikhail Epstein; „Topochron“ setzt sich aus den griechischen Begriffen „topos“ (Ort) und „chronos“ (Zeit) zusammen. ↩︎
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Marija Todorova: „Šta je istorijski region? Premeravanja prostora u Evropi“. Vgl. časopis za književnost i kulturu, i društvena pitanja. Beograd, 73/19, 2005 (http://www.fabrikaknjiga.co.rs/rec/73/81.pdf). ↩︎
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Darunter verstehe ich das römische Recht, die Demokratie, die bürgerlichen Rechte und Freiheiten, Philosophie und Literatur – mithin die Schlüsselelemente der Humanität, die das europäische Bewusstsein geprägt haben. ↩︎
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Griechisch „Werk und Beiwerk“, hier im Sinne von Haupt- und Nebensache. ↩︎
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Hier zitiert nach der Übersetzung aus der englischen Vorlage der Autorin („The Stubborn ones“, S. 7-9). ↩︎
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Vgl. Slavoj Žižek, Love Less, Hate More! Or, Why Is the Christian Legacy Worth Fighting For? Belgrad 2001, S. 152. ↩︎
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Z. B. Thomas Meyer: Die Identität Europas: Der EU eine Seele? Frankfurt 2004; Ulrich Beck, Edgar Grande: Cosmopolitan Europe. Cambridge 2007; Jürgen Habermas: Ach, Europa. (Kleine politische Schriften XI). Berlin 2008. ↩︎
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Vgl. Anm. 9, oben (= Anm. 10 auf S. 64 der gedruckten Ausgabe). ↩︎