OWEP 3/2018
Schwerpunkt:
Europa und der Islam
Editorial
Es gibt keine andere Religionsgemeinschaft, über die so viele Vorurteile bestehen wie über den Islam. Das ist durch die politischen und militärischen Ereignisse der letzten Jahre noch verstärkt worden. Eine vereinfachende Sichtweise ist schnell bereit, dem Islam die Schuld für viele Probleme dieser Welt zuzuschreiben, ohne die notwendigen Differenzierungen vorzunehmen. Bei genauer Betrachtung aber zeigt sich Erstaunliches: Nicht nur die enge und oft fruchtbare Verwobenheit des Islam mit der europäischen Geschichte wird dann sichtbar, sondern auch die vielfältige Gestalt dieser Religionsgemeinschaft selbst. Insbesondere die schwierigen Entwicklungen im Islam, die stark zu der genannten einseitigen Wahrnehmung beigetragen haben, sind häufig erst in der Moderne entstanden, und zwar nicht selten unter dem Einfluss westlichen Denkens.
Unser Verständnis des Islam hat also häufig mehr mit Wahrnehmung als mit der Realität zu tun. Wir haben eine bestimmte Sichtweise dieser Religionsgemeinschaft, die nicht notwendig mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Das wäre weiter nicht schlimm, wenn wir nicht mit Millionen von Muslimen zusammenleben würden: seit vielen Jahrhunderten in Europa und inzwischen in allen Orten unseres Landes. Doch häufig handelt es sich eher um ein Nebeneinander als um ein Miteinander. Insofern ist die geringe gegenseitige Kenntnis nicht überraschend.
Es wäre also in vielfacher Hinsicht lohnenswert, sich mehr mit dem Islam zu befassen und ihn besser kennenzulernen. Die Redaktion möchte mit diesem Heft versuchen, das Verständnis für die Vielfalt des Islam zu fördern. Historische Darstellungen und Berichte aus europäischen Ländern finden sich daher neben eindrucksvollen Erfahrungsberichten von jungen Muslimen, die bei uns leben. Wenn die Lektüre des Heftes dazu beitragen kann, herkömmliche Sichtweisen zu überwinden, dann ist ein Ziel dieses Heftes erreicht.
Die Redaktion
Kurzinfo
Nah und doch zugleich irgendwie fremd: So ist das Bild „des“ Islam in Deutschland und den meisten Ländern Europas. Zwar leben in allen europäischen Ländern Muslime, oft seit Jahrhunderten, doch die Kenntnisse der übrigen zumeist christlich geprägten Europäer über diese Nachbarn sind meist ziemlich oberflächlich und oft sogar von Unkenntnis und auch Misstrauen geprägt – was übrigens durchaus auf Gegenseitigkeit beruht. Vielfach aus dem Blick gerät die Tatsache, dass Islam, Christentum und Judentum gemeinsame Wurzeln haben; ein Rückgriff darauf könnte trotz vieler historischer und aktueller Differenzen einen Weg zu mehr Miteinander statt Nebeneinander weisen. Das aktuelle Heft will versuchen, wenigstens einige Facetten dieser komplizierten Beziehungsgeschichte vorzustellen.
Eröffnet wird die Abfolge der Beiträge mit einem Überblick zur Geschichte des Islam in Europa durch den in Tübingen lehrenden Islamwissenschaftler Prof. Dr. Abdelmalek Hibaoui. Er schlägt einen Bogen von der Eroberung der iberischen Halbinsel nach 711 und dem „goldenen Zeitalter“ des Islam in Al-Andalus bis zur Neuzeit, die durch den Aufstieg des Osmanischen Reiches mit geprägt wurde. Der Islam gehört mithin seit Jahrhunderten zu Europa, ist also keineswegs, wie heutzutage oft behauptet, etwas völlig Fremdes. Der Autor erläutert im Anschluss daran einige wichtige Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Islam immer wieder auftauchen, und zwar „Sunniten und Schiiten“, „Scharia“, „Dschihad“ und „Haddsch“. Gibt es aber nun eigentlich „den“ Islam, oder zeichnet sich diese jüngste große monotheistische Glaubensgemeinschaft nicht durch eine solche Fülle verschiedener Gruppierungen aus, dass man fast vom Plural sprechen müsste? Die Auseinandersetzung mit dieser Frage steht im Mittelpunkt des Beitrags von Prof. Dr. Armina Omerika, Juniorprofessorin für Ideengeschichte des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt. So paradox es klingen mag: Eine klare Antwort gibt es nicht, jedoch ist ebenso sicher, dass sich alle gläubigen Muslime auf die bekannten „fünf Säulen“ als Grundlage ihres Glaubens berufen.
Im Verhältnis zwischen Christentum und Islam dominierte jahrhundertelang scharfe, oft polemische Abgrenzung. Erst im 19., dann vor allem im 20. Jahrhundert kam es zu einer von Verständigungswillen geprägten Beschäftigung einzelner Christen und Muslime mit dem jeweils „anderen“. Auf katholischer Seite markiert, wie Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Professorin für Katholische Theologie an der Universität Flensburg, in ihrem Beitrag über den Stand des christlich-muslimischen Dialogs in Deutschland ausführt, das Dokument „Nostra Aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils aus dem Jahre 1965 einen entscheidenden Einschnitt. Deutlich wird in ihren Ausführungen, dass sich zwar eine Kultur des Dialogs entwickelt hat, jedoch gerade in jüngster Zeit immer wieder Missverständnisse schon Erreichtes infrage stellen.
Blickt man über die Situation in Deutschland hinaus in andere europäische Staaten, so werden trotz lokaler Verschiedenheiten Ähnlichkeiten sichtbar: Die Muslime sind nur bedingt in den jeweiligen Gesellschaften integriert, selbst wenn der Islam seit Jahrhunderten präsent ist, und gerade in den beiden letzten Jahrzehnten (Stichpunkte: 11. September 2001, Irak-Syrien-Krieg und Entstehung des „Islamischen Staates/IS, Migrationsbewegungen seit 2015) ist der Ton rauer geworden. Exemplarisch zeigt die in Warschau und Oxford tätige Journalistin Karolina Wigura die Stimmung in Polen, wo eine de facto nicht vorhandene muslimische Bevölkerung als „Gefahr für die Nation“ politisch missbraucht wird. Ähnliches geschieht, wie der in Wien lebende Journalist und Publizist Stephan Ozsváth berichtet, in Ungarn mit den Muslimen als „Spielball der Politik“. Prof. Dr. Michel Younès, Professor für Theologie an der Katholischen Universität Lyon, vermittelt einen Überblick über die Entwicklung der muslimischen Gemeinschaften in Frankreich und skizziert deren aktuelle Probleme. Geschichte und Gegenwart der Muslime in Russland schildert die in Moskau tätige Journalistin und Publizistin Sofija A. Ragosina, den Islam in Zentralasien stellt Dr. Jeannine Dağyeli, Mitarbeiterin des Leibniz-Zentrums Moderner Orient (ZMO) in Berlin, vor. Abgerundet wird die Reihe dieser Ländertexte durch den Beitrag „Mein Leben als Muslim in Bosnien und Herzegowina“, den Amir Hasanović aus Sarajevo verfasst hat; neben Hinweisen auf die Geschichte und aktuelle Lage der Muslime in seiner Heimat zeichnet er auch sein Selbstverständnis als gläubiger Muslim nach.
In den folgenden drei Beiträgen geht es wieder um Deutschland, genauer gesagt: um den Alltag jüngerer Muslime in einem christlich-säkular geprägten Umfeld. Unter der Rubrik „Erfahrungen“ kommen mit der türkischstämmigen Pakize Altinbas und Ali El Hamite, dessen Familie aus Marokko stammt, zwei junge in Deutschland beheimatete Muslime zu Wort, die in klaren, teilweise sehr nachdenklich stimmenden Worten ihr Leben zwischen Integration, Isolation und Ablehnung bis hin zu offener Diskriminierung durch die „Mehrheitsgesellschaft“ vorstellen. Man spürt, dass beide sich selbstverständlich als Deutsche verstehen, kann aber auch die Enttäuschung über Unkenntnis und Misstrauen seitens des Umfelds aus ihren Zeilen herauslesen. Beide fühlen sich gerade deshalb umso stärker ihrer Religion und deren Traditionen verbunden. Dass gerade jüngere Muslime in Deutschland angesichts solcher Erfahrungen sich mehr als ihre Eltern oder Großeltern wieder dem Islam zuwenden, bestätigen neuere religionssoziologische Forschungen; Einzelheiten dazu vermittelt das Interview mit dem an der Universität Münster lehrenden Theologen und Religionspädagogen Prof. Dr. Clauß Peter Sajak.
Abgeschlossen wird das Heft mit einem Auszug aus der Rede des Schriftstellers Navid Kermani aus Anlass der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2015. Sein Blick richtet sich auf die Entwicklung innerhalb des Islam, und angesichts der kriegerischen Ereignisse im syrischen-irakischen Raum lautet seine These, dass der Islam nicht einen Krieg gegen den Westen führt, sondern „eher gegen sich selbst“.
Ein kurzer Ausblick auf Heft 4/2018, das im November 2018 erscheinen wird: Als Länderheft ist es Montenegro gewidmet und bietet umfassende Informationen aus vielen Bereichen über dieses kleine Land im Südosten Europas.
Dr. Christof Dahm
Inhaltsverzeichnis
Islam in Europa – ein historischer Überblick
Abdelmalek Hibaoui
Der Islam weist seit Jahrhunderten eine Verwebung mit der europäischen Geschichte auf, und das nicht nur seit dem Osmanischen Reich. Es mag verblüffen, dass sich der Beginn des Islam in Europa in Form eines interkulturellen und interreligiösen Zentrums der Gelehrsamkeit zeigte, welches Muttererde für europäische Wissenschaften werden sollte.
For hundreds of years, and not only since the Ottoman Empire, the Islam manifests an interweaving with the European history. It may be striking that the beginning of the Islam within Europe appears in the form of an intercultural and interreligious centre of scholarship which should become the topsoil for European sciences.
Gibt es DEN Islam, und wenn ja, wie viele?
Armina Omerika
Die populären Gegenüberstellungen „Islam“ versus Europa“ übersehen eine lange Beziehungsgeschichte zwischen muslimischen und europäischen Gesellschaften und intellektuellen Traditionen. Auch moderne und weitverbreitete Islamverständnisse unter Musliminnen und Muslimen selbst sind zu einem guten Teil Ergebnis von diesen Verflechtungen. Die innere Ausdifferenzierung und Pluralisierung muslimischer Gemeinschaften und islamisch-religiöser Positionen vollzieht sich auch heute entlang einer Reihe von komplexen Faktoren, die sich nicht mit den traditionellen konfessionellen Trennungen und theologischen Klassifizierungen fassen lassen.
The popular juxtapositions „Islam versus Europe“ disregard a long history of relations between Muslim and European societies and intellectual traditions. Even modern and widespread interpretations of the Islam among female and male Muslims themselves are in large part the result of this interweaving. Even today, the internal differentiation and diversification of Muslim communities and Islamic-religious positions takes place alongside a number of complex factors which can`t be comprehended with the traditionally denominational segregations and theological classifications.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zum Stand des christlich-muslimischen Dialogs in Deutschland
Anja Middelbeck-Varwick
Der christlich-muslimische Dialog in Deutschland ist aktuell von gegenläufigen Entwicklungen geprägt: Einerseits wirken die zunehmende gesellschaftliche Religionsskepsis sowie eine sich neu artikulierende Islamfeindschaft negativ auf das Gespräch zurück. Andererseits hat sich der Dialog seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Praxis etabliert und weiter ausdifferenziert, sodass hier inzwischen jenseits der klassischen Streitfragen zahlreiche Themen gemeinsam bearbeitet und vertieft werden können.
In Germany, the Christian-Muslim dialogue is currently characterized by opposed developments: On one side, the increasing societal skepticism towards religion as well as an hostility to the Islam, being articulated anew, have a negative effect on the conversation. On the other side and for decades, the dialogue established itself and was differentiated within science and in practice so that meanwhile numerous issues beyond the classical controversies can be worked on and intensified in these fields.
Flüchtlinge in Polen. Die Angst vor den Fremden ohne Fremde
Karolina Wigura
Die Flüchtlingskrise ist in den vergangenen Jahren zum Gegenstand einer der schärfsten Debatten seit Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens 1989 geworden. Diese Debatte wurde rasch von der weitreichenden Polarisierung der polnischen Öffentlichkeit geprägt. Deshalb hat sie sich stark radikalisiert, wobei die polnische Gesellschaft die Chance vertan hat, über die große Veränderung nachzudenken, die in den letzten Jahrzehnten in unserem Land vor sich gegangen ist. Und so ist Polen von einem traditionellen Auswandererland zu einem Staat geworden, der für Zuwanderer interessant ist.
In recent years, the refugee crisis has become the subject of one of the most severe debates since Poland`s recovery of independence in 1989. This debate was quickly characterized by the extensive polarization of the Polish public. Therefore it became strongly radicalized, whereby the Polish society neglected the chance to think about the vast changes that took place in our country during the last decades. And so it happened that Poland, formerly a traditional emigrant country, transformed into a state being attractive for immigrants.
Muslime als Spielball der Politik in Ungarn? Das schleichende Gift des Hasses
Stephan Ozsváth
Schon zu Zeiten der Landnahme im 9. Jahrhundert kamen Muslime ins Karpatenbecken, erst recht nach der Schlacht von Mohács 1526, die mehr als 150 Jahre Türkenherrschaft in Ungarn besiegelte. Heute leben nur noch einige tausend Muslime in dem Land: gebürtige Ungarn, Konvertierte, aber auch schon zu Ostblockzeiten Zugewanderte sowie Studenten und Flüchtlinge aus islamischen Ländern. Premier Viktor Orbán verhält sich ihnen gegenüber janusköpfig: Arabische Banker und Studenten umgarnt er, Flüchtlinge aus islamischen Ländern will er nicht haben. Die muslimischen Verbände beklagen die anti-islamische Rhetorik der Regierung, die das Klima nachhaltig vergiftet.
Since the times of the occupation and settlement of land during the 9th century, Muslims entered the Carpathian Basin, all the more after the battle of Mohács in 1526 which sealed the deal on more than 150 years of Turkish rule in Hungary. Today, only a few thousand Muslims live within the country: native Hungarians, converts, but also immigrants from Eastern bloc times as well as students and refugees from Islamic states. Premier Viktor Orbán´s behavior towards them is Janus-faced: He beguiles Arabic bankers and students but he doesn´t want refugees from Muslim countries. Muslim organizations complain about the government`s anti-Islamic rhetoric which sustainably poisons the climate.
Eine Realität in vielen Formen – der Islam in Frankreich
Michel Younès
Der Islam hat in Frankreich eine lange, im Kolonialzeitalter beginnende Geschichte. In den letzten Jahrzehnten haben sich, wie der folgende Beitrag skizziert, die verschiedenen muslimischen Gemeinschaften durch externe Einflüsse verändert und z. T. radikalisiert, was für die französische Gesellschaft mit großen Herausforderungen verbunden ist.
In France, the Islam has a long history beginning in the colonial age. The following article shows that in the last decades the different Muslim communities have changed and partially became radicalized due to external influences. For the French society this is associated with vast challenges.
Zwischen Anerkennung und Diskriminierung: Islam in Russland
Sofija A. Ragosina
Der Islam zählt zu den traditionellen Religionen Russlands, die Zahl der Gläubigen nimmt ständig zu. Innerlich ist er jedoch zerstritten und wird von den meisten Nichtmuslimen aufgrund der jüngsten politischen Entwicklungen, die zu einer Radikalisierung vieler Muslime geführt haben, mit Misstrauen betrachtet. Vielfach muss man sogar, wie aus der nachfolgenden Übersicht deutlich wird, von offener Diskriminierung sprechen.
The Islam ranks among Russia`s traditional religions, the number of believers is on the increase. However, it is internally quarreled and observed with distrust by most of the non-Muslims due to the latest political developments which led to a radicalization of many Muslims. The following overview shows that in many cases it is actually open discrimination.
Ein Glaube, viele Gesichter: Islam in Zentralasien
Jeanine Dağyeli
Die fünf zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan haben eine lange islamische Tradition, die wenig bekannt ist. Die Umbrüche der letzten knapp dreißig Jahre haben nicht nur zu einem Wiederaufleben des religiösen Lebens geführt, sondern auch zu innerislamischen Debatten um die richtige religiöse Praxis.
The five Central Asian former Soviet republics Kazakhstan, Kyrgyzstan, Tajikistan, Turkmenistan and Uzbekistan have a long Islamic history which is little-known. The upheavals of the last nearly thirty years not only led to a resurgence of the religious life but also to inner-Islamic debates about the right religious practice.
Mein Leben als Muslim in Bosnien und Herzegowina
Amir Hasanović
Bosnien und Herzegowina ist ein Land religiöser Vielfalt. Der Autor vermittelt Einblicke in die Strukturen der muslimischen Gemeinschaft und ihre besonderen Probleme. Darüber hinaus lässt er die Leserinnen und Leser an seinem persönlichen Glaubensweg teilhaben.
Bosnia and Herzegovina is a country of religious diversity. The author provides insights into the structures of the Muslim community and their particular problems. He furthermore lets the reader partake in his personal path of faith.
„Es ist eine Herausforderung, das Kopftuch zu tragen.“ Aus dem Alltag einer jungen Muslimin in Deutschland
Pakize Altinbas
Das Verhältnis von Muslimen und Nichtmuslimen ist in Deutschland wie auch sonst in Europa von ambivalenten Erfahrungen geprägt. In der Regel ist es eher ein Nebeneinander als ein Miteinander, was letztlich Unkenntnis und Vorurteilen Vorschub leistet. Im folgenden Text kommt eine in Deutschland geborene und aufgewachsene Muslima, deren Familie aus der Türkei stammt, zu Wort. Ihre Schilderungen sind nicht unbedingt repräsentativ, dürften aber der Lebenswelt vieler junger Muslime in Deutschland entsprechen.
In Germany, and also elsewhere in Europe, the relationship between Muslims and non-Muslims is characterized by ambivalent experiences. Generally, it is rather a coexistence than a cooperation which ultimately encourages ignorance and prejudices. In the following article, a female Muslim whose family is from Turkey and who was born and raised in Germany, gets the chance to speak. Her depictions aren`t necessarily representative but may correspond to the environment of many young Muslims in Germany.
„Leider nimmt der antimuslimische Rassismus zu.“ Aus dem Alltag eines jungen Muslims in Deutschland
Ali El Hamite
Das Verhältnis von Muslimen und Nichtmuslimen ist in Deutschland wie auch sonst in Europa von ambivalenten Erfahrungen geprägt. In der Regel ist es eher ein Nebeneinander als ein Miteinander, was letztlich Unkenntnis und Vorurteilen Vorschub leistet. Im folgenden Text kommt ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Muslim, dessen Familie aus der Marokko stammt, zu Wort. Seine Schilderungen sind nicht unbedingt repräsentativ, dürften aber der Lebenswelt vieler junger Muslime in Deutschland entsprechen.
In Germany, and also elsewhere in Europe, the relationship between Muslims and non-Muslims is characterized by ambivalent experiences. Generally, it is rather a coexistence than a cooperation which ultimately encourages ignorance and prejudices. In the following article, a male Muslim whose family is from Morocco and who was born and raised in Germany, gets the chance to speak. His depictions aren`t necessarily representative but may correspond to the environment of many young Muslims in Germany.
Zur Religiosität muslimischer Jugendlicher in Deutschland. Ein Gespräch mit Clauß Peter Sajak
Thomas Bremer
„Eher führt der Islam einen Krieg gegen sich selbst.“ Auszug aus der Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2015
OWEP-Redaktion
Summary in English
A lot has already been written about the Islam and its role within Europe. Unfortunately, it can be learned that the debate is often determined by ignorance and prejudices. The current issue „Europe and the Islam“ shall contribute a little bit to the discussion´s objectification and concurrently aims at promoting the appreciation of the Islam´s diversity as a „sister religion“ of Christianity and Judaism. Historic portrayals and reports from several European countries stand beside two testimonials of young Muslims living in Germany. Furthermore, some basic terms such as „hajj“ and „jihad“ will be explained.